Der Wirecard-Prozess begann am 8. Dezember 2022. Verhandelt wird in einem unterirdischen Sitzungssaal neben der JVA München-Stadelheim. Foto: dpa/Angelika Warmuth

Im Wirecard-Prozess gibt es drei Angeklagte. Einer ist geständiger Kronzeuge, einer streitet alles ab – und der dritte schweigt. Das könnte sich ändern, denn seine primäre Verteidigungsstrategie ist nun zerbröselt.

Auch am 122. Tag des Mammutprozesses um den Wirecard-Skandal schweigt der dritte Angeklagte. Über den Ex-Chefbuchhalter des Zahlungsdienstleisters wird dafür wird umso mehr geredet. Als solcher ist E. bislang öffentlich unter dem Radar geflogen, obwohl die anrüchigen Wirecard-Bilanzen seine Kernzuständigkeit waren. Aber im Gegensatz zum mitangeklagten früheren Wirecard-Chef Markus Braun und Oliver Bellenhaus als ehemaligem Wirecard-Statthalter in Dubai hat das dritte Mitglied einer angeblichen Betrügerbande bislang nichts gesagt. Kronzeuge Bellenhaus ist geständig und beschuldigt seine Mitangeklagten. Braun streitet alles ab. E. konnte bis jetzt auf Schuldunfähigkeit hoffen. Das ist nun vorbei.